Der Haushalt 2024 des Kreises Recklinghausen, der von der Bezirksregierung Münster nach Prüfung und Zustimmung zum vorgeschlagenen Hebesatz der Kreisumlage von 36,26 Prozent freigegeben wurde, offenbart finanzielle Abweichungen.
Die Bilanz zeigt, dass den Einnahmen von 1,463 Milliarden Euro höhere Ausgaben von 1,489 Milliarden Euro gegenüberstehen, was zu einem Defizit von 25,544 Millionen Euro führt.
Obwohl dieses Defizit durch die Nutzung der Ausgleichsrücklagen temporär kaschiert wird, wirft diese Praxis Fragen bezüglich der langfristigen finanziellen Nachhaltigkeit auf. Die geplanten Investitionen für 2024 belaufen sich auf 65,336 Millionen Euro, wobei ein Großteil in Bauvorhaben wie die Erneuerung der Berufskollegs und des Kreishauses, sowie in den Brücken- und Straßenbau fließt. Zudem ist eine bedeutende Finanzanlage vorgesehen.
Diese Investitionen mögen zwar für die infrastrukturelle Entwicklung und Verbesserung des Kreises notwendig sein, jedoch wirft die Finanzierung dieser Projekte durch Rücklagen, angesichts der prognostizierten Defizite von insgesamt 172,470 Millionen Euro für die Jahre 2025 bis 2027, ernsthafte Bedenken auf. Die Strategie, Fehlbeträge durch die Reduzierung von Rücklagen auszugleichen, suggeriert eine kurzfristige Lösung, die potenziell die finanzielle Stabilität des Kreises in den kommenden Jahren gefährden könnte.