Radentscheid in der Kritik: „Das ist keine Verkehrswende“
Unsere BÜNDNIS DEUTSCHLAND – Bürgerfraktion Marl hat die vielen Meinungen in der letzten Zeit über das Projekt Reallabor mit großer Aufmerksamkeit verfolgt.
Wir müssen uns nicht wie eine andere Partei an die Straße stellen und Fahrzeuge zählen. Wir haben diesen Test von Anfang an aus guten und berechtigten Gründen in den entsprechenden Ausschüssen sowie auch im Stadtrat abgelehnt.
Es zeigt sich doch eindeutig, dass die Mehrheit der Marler Bevölkerung der Meinung ist, dass dieses Experiment (Reallabor) an dieser Stelle ungeeignet ist und den Versuch ablehnen.
Die neue Verkehrsführung zwingt die Radfahrer, den alten Radweg zu verlassen und auf die Straße zu wechseln, wir können die Meinungen der Bürgerinnen und Bürger nur zustimmen, dass der alte Radweg breit genug ist. Wie an dieser und weiteren Stellen müssen unsere Radwege nur wieder vernünftig hergerichtet werden. Es gibt zahlreiche Beispiele dafür.
Doch Maurice Wüller (Marler Verkehrsplaner) ist überzeugt, dass der neue Radschnellweg sowohl Kritik als auch Lob verdient. „Bis jetzt habe es keine Unfälle oder Rückstaus gegeben, so Wüller“.
Wir erinnern uns aber auch an eine Falschmeldung des Marler Verkehrsplaners Ingo Nölker zum Thema Radentscheid, die bisher nicht korrigiert worden ist. In einem Zeitungsbericht der Marler Zeitung wurde behauptet, dass die dortigen Fuß- und Radwege mit drei Metern zu schmal seien.
Der Gesetzgeber sagt dazu: Ein bestehender Weg muss innerorts eine Mindestbreite von 2,50 m – außerorts 2,00 m – zur Einrichtung eines gemeinsamen Fuß- und Radweges vorweisen. Neue gemeinsame Fuß- und Radweges werden mit Sicherheitstrennstreifen innerorts mit einer Mindestbreite zwischen 3,00 m und 5,85 m; außerorts mit einer Mindestbreite von 4,25 m gebaut.
Wir fordern den Rückbau der gelben aufgetragenen Markierungen, Baken sowie der bereits aufgestellten Hinweisschilder. Die Rad- und Autofahrer müssen nicht länger mit unangebrachten Einschränkungen belastet werden.
Unsere Fraktion kritisiert den Radentscheid weiterhin als unnötige Bürokratie. Angesichts dessen haben wir ihn abgelehnt, da es sich für uns um einen unerlaubten Eingriff in das Selbstverwaltungsrecht der Kommunen handelt. Wilfried Labsch, Fraktionsvorsitzender, teilt mit, dass 6275 gesammelte Unterschriften für die Verkehrswende in Marl sprechen, nicht für die Gesamtbevölkerung unserer Stadt.
Die wichtigsten Projekte in Marl sollten in den Vordergrund gestellt werden, anstatt über nicht erforderliche Einschränkungen für Radfahrer und Autofahrer zu diskutieren.