Nachlese zur Kommunalwahl 2025: Grüne Politik in Marl – Anspruch ohne Anschluss
Die Kommunalwahl 2025 hat den Grünen in Marl eine klare Quittung ausgestellt: Mit nur 6,69 % der Stimmen und drei Sitzen im Stadtrat ist die Partei politisch kaum noch handlungsfähig. Auch die Bürgermeisterkandidatin blieb mit 5,34 % deutlich hinter den Erwartungen zurück.
Doch das Wahlergebnis ist nur Symptom einer tieferliegenden Krise. Die grüne Bewegung in Marl leidet unter struktureller Zersetzung, ideologischer Verhärtung und einem internen Machtkampf, der längst öffentlich sichtbar geworden ist.
Spaltung statt Erneuerung
Der Konflikt zwischen der lokalen Wählergemeinschaft von Johannes Westermann und Co. „Die Grünen Marl“ und dem Bündnis 90/Die Grünen von Michael Sandkühler hat sich über Jahre zugespitzt. Programmatische Differenzen, persönliche Rivalitäten und fehlende strategische Abstimmung führten zur faktischen Trennung.
Die Konsequenz: Die Neugründung der Wählergruppe „Kritische Bürger Marl“ durch ehemalige Mitglieder, die sich von dogmatischer Politik, interner Machtlogik und mangelnder Bürgernähe distanzieren.
Diese Entwicklung zeigt, wie weit sich die etablierte grüne Linie von den Bedürfnissen und Erwartungen vieler Bürgerinnen und Bürger entfernt hat. Statt ökologischer Gestaltungskraft dominiert Selbstbeschäftigung – und das in einer Zeit, in der Marl dringend konstruktive Impulse braucht.
Fazit
Die Grünen in Marl stehen vor einem Scherbenhaufen – und vor der Frage, ob sie bereit sind, sich neu zu erfinden.
Ob daraus echte Erneuerung entsteht, wird sich zeigen. Klar ist: Anspruch allein reicht nicht.