Moore verbinden Elemente
Auf faszinierende Weise sind sie Wasser und Land zugleich. Sie sind bei uns selten geworden. Einst mystische Gefahr wurden sie fast völlig verdrängt – auch aus unseren Köpfen. Mit unserem Mooratlas wollen wir das ändern. Hier finden Sie die zwölf wichtigsten Fakten zum Thema Moore.
- Moore existieren auf allen Kontinenten. Sie sind entstanden durch Torfbildung in Böden mit Wassersättigung.
- Weltweit bedecken Moore 3 Prozent der Landfläche – binden aber etwa doppelt so viel Kohlenstoff wie die Biomasse aller Wälder der Erde zusammen.
- Moore gehen zehnmal schneller verloren, als sie wachsen. Durch menschliche Aktivitäten werden jährlich 500.000 Hektar Moor zerstört. Noch intakte Moore müssen dringend geschützt werden.
- Natürliche Moore ziehen beträchtliche Mengen des Treibhausgases Kohlendioxid (CO₂) aus der Atmosphäre, das sie als Kohlenstoff im Torfboden speichern. Werden sie jedoch zerstört, setzen sie große Mengen CO₂ frei – und belasten das Klima.
- Ein Großteil aller entwässerten Moore weltweit wird landwirtschaftlich genutzt. In Deutschland: über zwei Drittel aller Moore. Sie dienen hauptsächlich der Tierhaltung.
- Nasse Moore spielen eine entscheidende Rolle im Wasserkreislauf. Sie filtern Wasser und helfen bei Dürreperioden und Überschwemmungen. Die Klimakrise macht Moore trockener und anfälliger für emissionslastige Torfbrände.
- Moore beherbergen seltene und bedrohte Pflanzen und Tierarten. Die weltweit größte Gefahr für sie ist die künstliche Entwässerung und Entwaldung für die Land- und Forstwirtschaft.
- Um die Ziele des Pariser Klimaabkommens für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen zu erreichen, müssen in Deutschland mindestens 50.000 Hektar Moore wieder vernässt werden, in der EU 500.000 Hektar und weltweit 2 Millionen Hektar – pro Jahr.
- Die Emissionen aus entwässerten Mooren können stark gesenkt werden, ohne dass Landwirtschaftsbetriebe dafür auf ihre Nutzung verzichten müssen: mit Anhebung der Wasserstände und der Umstellung auf Paludikultur wie dem Anbau von Schilf oder der Haltung von Wasserbüffeln.
- Jahrhundertelang wurde Torf vor allem als Brennstoff verwendet. Heute wird er hauptsächlich als Blumenerde im Gartenbau genutzt. Ökologische Alternativen dazu müssen stärker gefördert werden.
- Seit Jahrhunderten werden Moore zerstört. Damit sie ihren Beitrag im Kampf gegen die Klimakrise leisten können, braucht es neue Narrative und Visionen für eine große Transformation zu nassen Moorlandschaften.
- In vielen Weltgegenden gibt es waldbedeckte Moore: Erlenbrüche in Europa oder Moorregenwälder in den Tropen. Sie speichern besonders viel Kohlenstoff und müssen unbedingt erhalten oder restauriert werden.
Mehr zu diesem Thema finden sie hier: Moore, die unterschätzten Klimaschützer
Quelle: bund.net