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Windkraft - Nein Danke!

Koronageräusche durch Hochspannungsleitungen?

Die Hochspannungsleitungen werden hauptsächlich als Freileitungen gebaut, da sie wesentlich billiger und verlustärmer sind als Erdkabel oder Seekabel. Es besteht jedoch aus akustischer Sicht der Nachteil darin, dass die außergewöhnlichen Koronageräusche ungehindert verbreitet werden können.
 

Lärmbelästigung durch Hochspannungsleitungen

Situation

Der Schein trügt. Hochspannungsleitungen erregen die Gemüter, nicht nur als Ansichtssache, sondern auch als Immissionsquelle.

Koronalärm

Unter gewissen Wetterbedingungen wie Nebel, Regen oder Schnee können an Hochspannungsleitungen sogenannte Koronageräusche entstehen. Diese setzen sich zusammen aus einer breitbandigen Knisterkomponente und einer 100-Hz-Reintonkomponente.

Im Umfeld der Leitungen können teilweise stark erhöhte Lärmimmissionen auftreten. Als Grund für die lauten Geräusche, die als Knistern oder Brummen zu hören sind, nennt die Netzbetreiberin ein physikalisches Phänomen, das in der Elektrotechnik als Koronaentladung bezeichnet wird. An der Oberfläche der Seile bilden sich Wassertropfen, die nicht wie gewünscht verrinnen. Dabei können bei gewissen Wetterlagen, insbesondere bei Nebel, Regen, Rauferei oder Nassschnee an Stromleitungen lokale elektrische Entladungen auftreten.

Korona-Lärm durch Hochspannungen

(Der Koronaring ist ein Teil, der an Hochspannungsanlagen befestigt wird)

Beurteilung

Für die Prognose des Koronalärms wird die EPRI-Formel empfohlen. Diese setzt sich aus einem Emissionsterm und einem sehr einfachen Ausbreitungsterm zusammen und liefert damit direkt einen Immissions-Schalldruckpegel (genaue Informationen zu dieser Formel findet man im EMPA-Untersuchungsbericht Nr. 452'574).

Bei einer typischen 380-kV-Leitung kann gemäß EMPA davon ausgegangen werden, dass der nächtliche Planungswert für die ES II von 45 dB für Abstände größer als 60 m ab Leitungsachse eingehalten wird.

Der genannte EMPA Bericht (Untersuchungsbericht Nr. 452'574) und das Berechnungswerkzeug zur Abschätzung von Koronallärmimmissionen sind nebst weiteren Informationen zum Lärm von Hochspannungsleitungen im Vollzugsordner des Cercle Bruit zu finden.

Vollzugsordner des Cercle Bruit: 6.42 Hochspannungsleitungen und Trafostationen

 Maßnahmen

Es hat sich gezeigt, dass die Hydrophilie ("Wasserliebe") der Leitungsseile einen direkten Einfluss auf den Koronalärm hat. Dementsprechend schlägt die EMPA eine hydrophile Behandlung neuer Seile vor. Bei älteren Seilen erübrigt sich dies, da mit dem Alter die Hydrophilie automatisch stark zunimmt.

 

Dauerhaft 70 Dezibel möglich

Bundestag: Lärmschutz bei Stromtrassen aufgeweicht

Der Bundestag lockerte im Juli 2022 ein Gesetz, das die Lärmschutzregelungen für den Betrieb von Höchstspannungsleitungen mit 380 kV betrifft. Dadurch sind nun höhere Dezibel-Zahlen zulässig. Das gilt auch dann, wenn sich eine Leitung in unmittelbarer Nähe zu einem Wohngebiet befindet.

70 dB(A) ist entsprechend der Lärmtabelle des Industrieunternehmens „Hug“ die Lautstärke eines normalen Staubsaugers. 65 dB(A) gelten als „meist ungefährlich“, jedoch bestehe hier bereits ein erhöhtes Risiko für Herz- und Kreislauferkrankungen.

 

Rechtsprechung

Es gibt bereits einige Gerichtsurteile und Gesetze bezüglich Hochspannungsleitungen und den damit verbundenen Koronageräuschen mit Reintonkomponente. Die genauen Regelungen variieren jedoch je nach Land und Bundesland. Es ist wichtig, sich über die spezifischen Vorschriften und Bestimmungen in der jeweiligen Region zu informieren, um mögliche Konflikte zu vermeiden.

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