Bei der Präsentation der polizeilichen Kriminalstatistik für das Jahr 2023 stand die Kriminalität unter Ausländern und die daraus resultierenden Auswirkungen der (überwiegend illegalen) Migration nach Deutschland im Mittelpunkt der Diskussionen.
Die Frage, ob die Zuwanderung die Kriminalitätsrate beeinflusst, wurde von den Diskussionsteilnehmern, einschließlich der Innenministerin, die bisher negative Auswirkungen der Migration abgestritten hatte, anerkannt.
Holger Münch, Präsident des Bundeskriminalamtes und untergeordnet der Innenministerin Nancy Faeser, umschiffte das Thema geschickt, räumte aber ein, dass die Zunahme der Migration einen Einfluss auf die Kriminalitätsstatistik, besonders auf Gewaltdelikte, hat. Eine erste Einordnung deutete auf einen numerischen Effekt hin, da durch den Anstieg der nichtdeutschen Bevölkerung in 2022 und 2023 auch die Zahl der Tatverdächtigen stieg.
Diese Interpretation impliziert jedoch fälschlicherweise, dass Zuwanderer und Einheimische sich gleich verhalten würden. Münch konnte nicht leugnen, dass der Anstieg der Tatverdächtigen ohne deutschen Pass im Vergleich zu deutschen Staatsbürgern auffällig ist.
Er merkte an, dass, wenn man die Zahlen ins Verhältnis zur Anzahl der Nichtdeutschen in der Bevölkerung setzt, der Anstieg weniger stark erscheint. Es gibt auch Täter, die nicht in Deutschland leben; ihre Abwesenheit aus der Statistik verringert sowohl die absolute Zahl als auch den relativen Anstieg der Tatverdächtigen ohne deutschen Pass. Trotzdem ist der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger im Vergleich zum Ausländeranteil an der Bevölkerung überproportional hoch.
Ein weiteres Argument ist die Unsicherheit darüber, ob die nichtdeutschen Tatverdächtigen wirklich in Deutschland leben oder nur vorübergehend als Teil von reisenden Banden oder als Touristen im Land sind. Jedoch zeigt die Statistik, dass rund 76 Prozent der nichtdeutschen Tatverdächtigen in Deutschland wohnen, was den größtenteils lokalen Charakter der Ausländerkriminalität unterstreicht. Diese Erkenntnis erleichtert den Zugriff der deutschen Polizei auf diese Personen erheblich, während die Kriminalität durch „reisende“ Kriminelle oder Touristen eher eine untergeordnete Rolle spielt.