Ein Schritt in die Zukunft
In Marl, einer Stadt, die stets nach Fortschritt und Nachhaltigkeit strebt, wurde nun ein bemerkenswertes Projekt realisiert: Die Fertigstellung der klimaneutralen Trauerhalle auf dem Zentralfriedhof an der Sickingmühler Straße markiert einen Meilenstein in der städtischen Infrastruktur. Mit einem Investitionsvolumen von 1,7 Millionen Euro zeigt die Stadt Marl einmal mehr ihr Engagement für Umweltschutz und soziale Verantwortung.
Doch es gab auch Grund zur Kritik.
Uwe Stief für das Friedhofswesen und Michael Lauche, Leiter des Zentralen Betriebshofs, informierten am 29.02.2024 bei einem „Vor Ort“ Termin, die Mitglieder des Betriebsausschusses ZBH über den Bau und die Funktionsweise der neuen Trauerhalle. Für die Bündnis Deutschland – Bürgerfraktion Marl, nutzte Wilfried Labsch, Fraktionsvorsitzender, die Gelegenheit, sich vor Ort einen Eindruck zu verschaffen und zeigte sich beeindruckt von der umgesetzten Vision.
Ein Ort des Abschieds und der Nachhaltigkeit
Die neue Trauerhalle ist nicht nur ein Ort des Abschieds und der Trauer, sondern auch ein Symbol für den Respekt vor der Umwelt und den nachfolgenden Generationen. Sie bietet Platz für knapp 80 Trauernde und verfügt über moderne Sozialräume für die Mitarbeitenden des Friedhofes. Der Neubau ersetzt die alte Trauerhalle aus dem Jahr 1974 und setzt neue Standards in puncto Umweltfreundlichkeit und Klimaneutralität.
Klimaneutralität im Fokus
Die Trauerhalle zeichnet sich durch ihre klimaneutrale Bauweise aus. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach und eine Erdwärmepumpe sorgen für die notwendige Energie, während die Fußbodenheizung und LED-Beleuchtung den Energieverbrauch minimieren. Architekt Jan Kallert legte großen Wert auf nachhaltige Materialien, wobei besonders das verwendete Buchen- und Nadelholz hervorzuheben ist. Diese Materialien sind nicht nur ökologisch wertvoll, sondern tragen auch zu einem angenehmen Raumklima bei. Die Dachbegrünung verbessert zusätzlich das Mikroklima und die Integration eines „Raingardens“ im Außenbereich unterstützt die natürliche Wasserrückgewinnung.
Mehr als nur eine Trauerhalle
Neben der Funktion als Ort für Trauerfeiern bietet die Halle Raum für das Friedhofspersonal und für Bestattungspersonal sowie Seelsorgende. Barrierefreie Toiletten mit Wickelraum stehen sowohl den Mitarbeitenden als auch den Besuchern zur Verfügung. Der Außenbereich, dessen Fertigstellung noch aussteht, wird zukünftig den Rahmen für den "Raingarden" bilden.
Die Trauerhalle soll jedoch mehr sein als nur ein Ort des Abschieds. Geplant ist, sie auch als Kulturort, sozialen Raum und Begegnungsstätte zu nutzen, wo kleine Lesungen, Konzerte oder Ausstellungen stattfinden können.
Ein besonderes Projekt für Marl
Mit der Fertigstellung der Trauerhalle setzt Marl ein deutliches Zeichen für Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Der Zentralfriedhof an der Sickingmühler Straße, der größte Friedhof der Stadt, wird durch dieses innovative Bauwerk bereichert.
Die neue Trauerhalle in Marl ist mehr als nur ein Bauwerk. Sie ist ein Ort der Ruhe und des Gedenkens, der dem Andenken der Verstorbenen Ehre erweist und gleichzeitig den Lebenden eine würdevolle Trauerfeier ermöglicht.
Leider gab es von unserer Fraktion auch einen wichtigen Punkt zur Kritik. Wilfried Labsch äußerte sich kritisch zu den fehlenden Parzellen zum Abschiednehmen der Verstorbenen durch Angehörige vor der Trauerfeier. Der Sarg wird jetzt bedauerlicherweise offen in der Trauerhalle hinter einer Trennwand zum Abschiednehmen aufgebahrt.
Wilfried Labsch hebt hervor, dass der Mangel an speziellen Parzellen für das Abschiednehmen von Verstorbenen durch Angehörige vor der Trauerfeier eine deutliche Lücke im Angebot darstellt. Das Aufbahren des offenen Sarges in der Trauerhalle, getrennt durch eine Wand, mag zwar eine Möglichkeit für einen letzten Abschied bieten, jedoch fehlt es an einem intimen Raum, der Angehörigen die Gelegenheit gibt, in Ruhe und Privatsphäre Abschied zu nehmen. Diese Kritik weist auf die Bedeutung hin, die persönliche und würdevolle Abschiedsmomente für Trauernde haben können, und unterstreicht die Notwendigkeit, diesen Aspekt in der Gestaltung von Trauerstätten stärker zu berücksichtigen.