Kalte Nahwärme
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Hohe Anfangsinvestitionskosten: Der Aufbau eines Nahwärmenetzes erfordert eine erhebliche Investition in die Infrastruktur, einschließlich des Baus von Wärmezentralen, Rohrleitungen und Wärmeübergabestationen. Diese Kosten können für einzelne Gebäudebesitzer oder Gemeinden sehr hoch sein.
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Eingeschränkte Flexibilität: Ein Nahwärmenetz ist darauf ausgelegt, eine bestimmte Region oder Gemeinde mit Wärme zu versorgen. Dies bedeutet, dass die Flexibilität bei der Wahl des Energieträgers eingeschränkt ist. In der Regel basiert das System auf einer einzigen Wärmequelle wie Biomasse, Geothermie oder industrieller Abwärme. Wenn sich die Preise oder die Verfügbarkeit des Energieträgers ändern, kann es schwierig sein, auf alternative Quellen umzusteigen.
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Abhängigkeit von einer externen Wärmequelle: Nahwärmenetze sind in der Regel abhängig von einer externen Wärmequelle, die die Energie liefert. Dies kann ein Problem darstellen, wenn die Wärmequelle ausfällt oder Wartungsarbeiten durchgeführt werden müssen. In solchen Fällen kann die Wärmeversorgung unterbrochen werden, was zu Unannehmlichkeiten für die Nutzer des Systems führen kann.
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Geringe Individualität: Da ein Nahwärmenetz mehrere Gebäude versorgt, gibt es weniger individuelle Kontrolle über die Heizungsanlage in jedem Gebäude. Die Temperatur und der Heizbedarf werden oft zentral gesteuert, um die Effizienz des Systems zu maximieren. Dies kann zu Einschränkungen führen, insbesondere wenn unterschiedliche Präferenzen der Gebäudenutzer bestehen.
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Verteilungsverluste: Aufgrund der Verteilung von Wärmeenergie über größere Entfernungen treten bei Nahwärmenetzen Verteilungsverluste auf. Diese Verluste entstehen durch Wärmeverluste in den Rohrleitungen während des Transports. Obwohl moderne Systeme versuchen, diese Verluste zu minimieren, führen sie dennoch zu einem ineffizienteren Energieverbrauch.
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Begrenzte Skalierbarkeit: Nahwärmenetze sind in der Regel für begrenzte geografische Gebiete konzipiert. Die Erweiterung des Netzwerks oder der Anschluss neuer Gebäude kann technisch und wirtschaftlich anspruchsvoll sein. Dies kann zu Einschränkungen bei der Skalierbarkeit führen und die Nutzung erneuerbarer Energien erschweren, die möglicherweise nicht in ausreichender Menge in der Nähe verfügbar sind.
- So ist der Anschluss in aller Regel Pflicht. Anders als bei der Heizung mit Öl oder Gas haben Hausbesitzer dabei keine Möglichkeit, den Anbieter zu wechseln. Sie sind oft über Zeiträume von bis zu zehn Jahren an einen Wärmeliefervertrag gebunden und haben selten die Möglichkeit, die bestellte Abnahmemenge zu reduzieren. Darüber hinaus sind die Verbrauchskosten bei Nahwärme oft höher.
Wichtig zu wissen: Die Kosten der Netzverluste tragen alle angeschlossenen Verbraucher zu gleichen Teilen, da diese in aller Regel in den Wärmepreis einfließen. Ähnlich verhält es sich bei privat genutzten Anlagen. Hier sind die Netzverluste ebenfalls auf die Anschlussnehmer zu verteilen. Sie ergeben sich, indem Nutzer die Werte aller Wärmemengenzähler in den Nutzeinheiten addieren und das Ergebnis von der erzeugten Wärmemenge abziehen. Letztere lässt sich über den Brennstoffverbrauch berechnen oder an einem zentralen Zähler ablesen.