Ernsthaftigkeit des Klimanotstands steht in der Kritik
Die geplante Sanierung der Geh- und Radwege entlang der Hülsstraße zwischen Otto-Wels-Straße und Ovelheyder Weg wirft ernsthafte Bedenken auf, insbesondere hinsichtlich des Umgangs mit der Umwelt und der Ernsthaftigkeit des Klimanotstands, den die Stadt Marl ausgerufen hat.
Zwar mag die Sanierung im Rahmen der Radverkehrsförderung dringend erforderlich sein, jedoch stellt sich die Frage, ob die Fällung von Bäumen unvermeidlich ist und ob die Verwaltung alle Alternativen ausreichend geprüft hat.
Die Mitteilung des Zentralen Betriebshofs (ZBH) bezüglich der angeblichen Nichtübereinstimmung der bestehenden Wege mit den Vorschriften wirft Zweifel auf, da die genannten Standards von 3,0 m nicht vollständig korrekt sind.
Nach den Verwaltungsvorschriften muss ein gemeinsamer Geh- und Radweg mit Benutzungspflicht dagegen einschließlich der Sicherheitsräume (nach RASt zusammen 1,20 m) innerorts mindestens insgesamt 2,50 m breit sein.
Es ist unklar, ob die Behörden alle relevanten Faktoren angemessen berücksichtigt haben. Angesichts der Tatsache, dass nur fünf Bäume im Bereich der neuen Geh-Radwegstraße, genauer gesagt der barrierefrei auszubauenden Bushaltepunkte betroffen sind, stellt sich die Frage, ob es nicht alternative Lösungen geben könnte, um den Baumerhalt zu gewährleisten.
Die Entscheidung, fünf Bäume zu fällen, wird als unvermeidlicher Zielkonflikt zwischen Baumerhalt und den Zielen des Radentscheids dargestellt, doch es ist fraglich, ob dies die einzige Lösung ist. Die Prüfung alternativer Trassenführungen ergab angeblich keine Verbesserung der Situation und könnte sogar zu noch mehr Baumfällungen führen. Jedoch wird nicht klar, wie umfassend diese Alternativen geprüft wurden und ob es nicht doch Möglichkeiten gibt, die Auswirkungen auf die Bäume zu minimieren.
Letztlich bleibt zu hoffen, dass der Zentrale Betriebshof Marl alle Aspekte dieser Entscheidung sorgfältig abwägt und sicherstellt, dass die Sanierung der Geh- und Radwege im Einklang mit den Zielen des Klimaschutzes und dem Schutz der Umwelt durchgeführt wird.
Eine transparente Kommunikation und die Berücksichtigung von Bürgermeinungen und Bürgerinitiativen sind dabei unerlässlich, um das Vertrauen der Gemeinde in solche Projekte zu erhalten. So, Wilfried Labsch, Fraktionsvorsitzender, Bündnis Deutschland – Bürgerfraktion Marl.