Reallabor Radschnellweg erste Zahlen veröffentlicht
Die jüngsten Entwicklungen rund um das Reallabor Radschnellweg in Marl werfen ernsthafte Fragen über die Effektivität und den Sinn dieses teuren Prestigeprojekts auf. Während die Stadtverwaltung Marl optimistische Zahlen präsentiert und den Radschnellweg als Erfolg darstellt, zeichnet sich ein ganz anderes Bild ab, insbesondere aus der Perspektive der Nutzer.
Vor allem ältere Radfahrer äußern sich besorgt über ihre Sicherheit auf dieser Strecke. Sie fühlen sich nicht geschützt und bevorzugen sogar den „alten, aber sichereren Radweg“, der nun für sie gesperrt ist. Die erzwungene Nutzung des Radschnellwegs durch Drohungen von Bußgeldern in Höhe von 30 € seitens der Polizei zeigt deutlich, wie fragwürdig die Entscheidung war, die alten nutzbaren Radwege zugunsten dieses neuen Projekts zu schließen.
Die vorgelegten Zahlen über eine vermeintliche Steigerung des Radverkehrs mögen für die Stadt- und Verkehrsplaner beeindruckend klingen, doch sie täuschen über die Realität hinweg. Die tatsächliche Anzahl der Radfahrer, die den Radschnellweg nutzen, bleibt gering. Es ist offensichtlich, dass die Investition von bisher 140.000 € in dieses Projekt nicht die gewünschten Ergebnisse liefert und das Geld besser in die Sanierung und Verbesserung bestehender Radwege investiert werden sollte.
Es ist ebenso so, dass die zufällig anwesende Person im Artikel der Marler Zeitung die Ansicht zum Reallabor durch eine Marler genannte Friedensaktivistin noch unglaubwürdiger erscheinen lässt.
Die Forderung von Bündnis Deutschland und der FDP, das Experiment sofort zu beenden und die Straße wieder für den Kraftverkehr freizugeben, findet daher zunehmend Unterstützung bei der Bevölkerung. Es ist an der Zeit, die Prioritäten neu zu setzen und die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger von Marl in den Mittelpunkt zu stellen. Statt teurer Prestigeprojekte sollte die Stadtverwaltung ihre Ressourcen darauf konzentrieren, die Infrastruktur für alle Verkehrsteilnehmer sicherer und zugänglicher zu machen.